Allerdings ist es im Dropshipping auch üblich, dass ein- und derselbe Großhandel mit mehreren Onlineshops parallel zusammenarbeitet. Teilst du dir einen Lagerbestand mit anderen Händler*innen, ohne dass für jede*n von euch ein bestimmtes Kontingent an Ware reserviert wurde, ist bei besonders beliebten Produkten daher auch ein Lieferstau möglich. Ruft ein anderes Unternehmen den gesamten Bestand ab, kurz bevor du deine Bestellungen durchgibst, kann es also sein, dass du deine Kund*innen über plötzlich stark verlängerte Lieferzeiten hinwegtrösten musst.
2. Wie viel Einfluss hast du auf die Auftragsabwicklung?
Im Fulfillment ist es üblich, dass die Auftragsabwicklung individuell an die Abläufe in deinem Unternehmen angepasst wird, um minimale Lieferzeiten mit maximalem Service zu verbinden. Gelagert wird deshalb immer in dem Land, in dem auch deine Kund*innen sind. Neben den Fulfillment-Basics Lagern, Kommissionieren, Verpacken und Versand kannst du außerdem zusätzliche Leistungen buchen, um deinen Sendungen dein eigenes Corporate Design zu verleihen. Erhalten deine Kund*innen innerhalb weniger Tage nach Bestellung einen mit deinem Logo bedruckten Karton, in dem sich auch deine aktuellen Werbematerialien verstecken, erzeugt das einen Eindruck von Nähe und persönlichem Service.
Auch im Dropshipping sind solche Individualisierungen möglich, werden aber nur selten im selben Umfang umgesetzt wie im Fulfillment-Center. Ein Großhandelsunternehmen, das Dropshipping anbietet, ändert seine eingespielten Routinen in der Auftragsabwicklung gewöhnlich nicht für einzelne Händler*innen, sodass du vergleichsweise wenig Einfluss darauf nehmen kannst, wann und wo deine Sendungen verpackt werden.
Als besonders problematisch erweist sich dabei oft der Standort des versendenden Unternehmens: Er entscheidet schließlich über den Versandweg und damit über die Versandzeit, mit der sich deine Kund*innen anfreunden müssen. Wird das Sortiment deines Onlineshops beispielsweise in Amerika oder Asien hergestellt, kann Dropshipping nach Deutschland je nach Versandart mehrere Wochen dauern – und kommt dann ein falscher oder kaputter Artikel an, kann es sogar Monate dauern, bis deine Kund*innen nach einer Rücksendung Ersatz erhalten haben.