Zudem ist jedes Unternehmen, das einen weltweiten Umsatz von mehr als 100.000 Euro erzielt und Geschäfte in der Schweiz tätigt, verpflichtet, dort Steuern zu zahlen. Nicht nur muss es dafür bei allen relevanten Ämtern in der Schweiz gemeldet sein und vierteljährlich eine Steuererklärung abgeben – vor allem braucht es auch eine direkte Fiskalvertretung durch ein Schweizer Unternehmen.
Diese übernimmt dann notwendige Aufgaben wie die behördliche Anmeldung und Registrierung, die Steuerverwaltung, die Abrechnung des Jahresumsatzes, die Vorort- Korrespondenz für Schweizer Kund:innen und Behörden als auch die Mehrwertsteuerabrechnung. Eine ganze Reihe steuerrechtlicher Regularien also, die es zu beachten gilt und derer Erfüllung es einer weitreichenden Expertise bedarf – dass das auf deutsche Unternehmen abschreckend wirkt, überrascht nicht.
Unerwünschte Nachzahlungen an der Haustüre
Doch nicht nur Händler:innen sind von der Beachtung dieser Feinheiten betroffen. Auch die Schweizer Endverbraucher:innen, welche die Pakete schlussendlich erhalten sollen, leiden indirekt unter den einzuhaltenden Vorgaben und zu erfüllenden Regularien – denn sie bekommen spätestens bei der Lieferung ihrer gewünschten Produkte zu spüren, wenn im Vorfeld nicht auf jede Einzelheit geachtet wurde:
Alle Schweizer:innen, die gerne online bestellen, können wohl leider ein Lied singen von unerwarteten Nachzahlungen, die an der Haustür geleistet werden müssen.
Dass die Freude über den Erhalt eines Paketes enorm getrübt wird, wenn die Lieferung desselben mit unerfreulichen Erfahrungen dieser Art verknüpft ist, ist völlig verständlich und nachvollziehbar.
Nicht verwunderlich also, wenn Kund:innen nach solchen Erfahrungen keine Folgekäufe bei jenem Shop tätigen und zur Konkurrenz wechseln. Für Online-Händler:innen ist diese Konsequenz natürlich der Worst-Case.
Regionale Besonderheiten
Zwar sprechen unsere Nachbar:innen zumindest in Teilen der Schweiz dieselbe Sprache wie wir, schnell übersehen deutsche Online-Händler:innen jedoch wichtige regionale Begrifflichkeiten oder gar die korrekte Währungsdarstellung.
Auch werden in der Schweiz andere Zahlungsanbieter präferiert als diejenigen hierzulande und es gilt, spezielle Zahlungsinformationen zu berücksichtigen. Wird auf solche Feinheiten nicht geachtet, leidet schnell die Seriosität des Online-Shops und wichtige Kund:innen gehen auf Grund dessen womöglich verloren.
Der Regularien-Dschungel schreckt Händler:innen ab
Kein Wunder also, dass Online-Händler:innen den hohen Aufwand, die Kosten aber auch den Verlust ihrer Kund:innen scheuen. Laut einer von Statista durchgeführten Umfrage sind Extrakosten wie Versand, Steuern und Gebühren bei Weitem die gravierendsten Gründe für den Abbruch eines Online-Kaufs während der Kaufabwicklung.
Das zusammen mit der Vielzahl an Regularien und den vielen kleinen Details, die beachtet werden müssen, bedeutet für viele Händler:innen ein zu großes Risiko, vor dem sie zurückschrecken.
Selbst der Online-Riese Amazon scheut sich vor den vielen Besonderheiten des Handels mit der Schweiz. Ein besonderer Zoll, ein Land mit eigener Währung, ein besonderes Steuerrecht mit notweniger Fiskalvertretung, längere Versandzeiten und mit den vorhandenen Ressourcen keine Möglichkeit der so gern beworbenen Prime-Zustellung am nächsten Werktag oder einer unkomplizierten Retouren-Abwicklung – Gründe genug für Amazon, so gut wie gar nicht in die Schweiz zu verkaufen und zu liefern. Zum Leidwesen vieler Schweizer Verbraucher:innen.
Guten Händler:innen klingeln an dieser Stelle natürlich die Ohren – denn damit zieht sich einer der größten Konkurrenten freiwillig aus der Schweiz zurück und der kaufkräftige Schweizer Markt steht quasi mit geöffneten Türen bereit.
Doch wie schaffen es E-Commerce-Unternehmen nun, diesen Markt zu erobern und ihre Geschäfte effizient in die Schweiz auszuweiten?
Es gibt Licht am Ende des Logistik-Tunnels
Zur Freude von Betreiber:innen deutscher Online-Shops aber auch und vor allem von Endverbraucher:innen gibt es Experten wie das Unternehmen exporto. Das Start-Up mit derzeitigen Standorten in Konstanz und Kreuzlingen hat sich auf den Handel mit Schweizer:innen spezialisiert und übernimmt für deutsche Onlineshops die Abwicklung aller erforderlichen Formalitäten. Dabei wenden sie ihr Know-How an und schaffen es, die Geschäfte profitabel zu gestalten. Doch wie genau machen sie das?